New Packet Radio

Als Packet Radio wurde ein Datenfunkstandard namens AX.25 bekannt - eine auf Amateurfunkzwecke angepasste Version des wiederum in Deutschland als DATEX-P bekannt gewordenen X.25 Kommunikationsprotokoll. Die Daten wurden hier in einem Paket bestimmter Größe verpackt, mit einer Prüfsumme und zwei Funk-Rufzeichen (Absender und Empfänger) versehen und in der Betriebsart AFSK mit 1.200 Baud (1.200 Zeichen pro Sekunde) auf 144 oder 430 MHz versandt und empfangen. Gesendete Pakete wurden so lange wiederholt, bis der Empfänger den erfolgreichen Empfang quittiert hat. Später wurde dann der Gebrauch von FSK mit 9.600 bis 38.400 Bit/s auf Frequenzen von 430 MHz und höher üblich. Bei 9.600 kBit/s liegt die Netto-Datenrate im Bereich von 2.00 bis 4.00 kBit/s.

Das Hamnet

Das auf AFSK/FSK basierende AX.25-Packet Radio Netz ist im Prinzip (bis auf die Sonderanwendung APRS) nicht mehr existent und wurde durch das HAMNET ersetzt. Dies ist ein ebenfalls paket-basiertes Netz, welches aber auch der TCP/IP-Protokollsammlung basiert. Das HAMNET ist durchaus vergleichbar mit dem Internet. Lediglich werden hier die Verbindungsstrecken zwischen den Stationen drahtlos auf 2,4 und 5 GHz realisiert.
Nun bieten diese beiden Frequenzbereiche zwar hohe Datenraten (ca. 10 MBit/s) aber ermöglichen leider auch nur Funkverbindungen auf Sichtweite. Natürliche oder künstliche Hindernisse schirmen die Funkstrecken massiv ab. Man kennt dies sehr gut aus dem heimischen WLAN.

Knackpunkt: Zugang zum Hamnet

Aufgrund des gerade erwähnten Hindernisses existieren vielerorts heutzutage immer noch HAMNET-Zugänge mit 9.600 Bit/s. Diese sind aber natürlich viel zu langsam und bilden somit den Flaschenhals zum schnellen Netzwerk - sind aber leider für viele Funkamateure immer noch die einzige Möglichkeit, das HAMNET zu nutzen. Daher kam vielerorts der Wunsch auf, auf niedrigeren UKW-Frequenzen schnellere Datenraten für einen HAMNET-Einstieg zu realisieren.

Mit NPR geht's schneller

Das von F4HDK entwickelte NPR-Protokoll ermöglicht auf den Frequenzen 144 / 430 MHz Brutto-Datenraten von maximal 1 Mbit/s und Netto-Datenraten von maximal 500 kBit/s. In Deutschland ist leider aufgrund der gültigen Bandpläne maximal eine Bandbreite von 200 kHz möglich. Damit lässt sich Brutto 200 kBit/s und Netto 130 kBit/s realisieren - immer noch eine massive Steigerung gegenüber früheren Zeiten, in welchen selbst FSK 38.400 Bit/s nicht an diese Datenrate herangekommen ist.

Der zweite Vorteil von NPR ist die verwendete Frequenz. Die (Open-Source-)Modems arbeiten auf 400-450 MHz und sind somit ideal für den Amateurfunk-Dienst einzusetzen. Mit einer kleinen Richtantenne und horizontaler Antennen-Polarisation sind viele Kilometer Distanz zwischen zwei Stationen auch durch natürlich und künstliche Hindernisse hindurch möglich.

Rein technisch wäre diese Betriebsart auf 144 MHz möglich. Jedoch macht hier der deutsche Bandplan uns einen Strich durch die Rechnung, da 200 kHz breite Betriebsarten hier nicht erlaubt sind. Daher wird auch vermutlich niemand einen entsprechenden Daten-Transceiver entwickeln.